Das erste Treffen und der Beginn einer gemeinsamen Vision
Im Jahr 1993 traf sich eine kleine Gruppe engagierter Fachkollegen und Fachkolleginnen, die eine gemeinsame Idee verband: Sie wollten ein neues, individuell ausgerichtetes pädagogisches Konzept in der Jugendhilfe umsetzen. Dieses erste Treffen in einem kleinen Büro nordwestlich von Köln war geprägt von viel Energie und Überzeugung, ohne dass die Anwesenden damals wussten, wie groß ihr Einfluss auf die Jugendhilfe eines Tages sein würde. Was dem losen ersten Treffen folgte, war die Entwicklung der AIM, später AIM Bundesarbeitsgemeinschaft Individualpädagogik e. V., als Plattform für Fachkräfte, die neue Wege in der Kinder- und Jugendhilfe beschreiten wollten.
Begrifflichkeiten: Erlebnispädagogik oder Individualpädagogik
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Die Gründergruppe war entschlossen, die Chancen des gerade eingeführten Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) zu nutzen und neue Wege in der pädagogischen Praxis zu gehen. Während einige der Vereinsgründer und -gründerinnen ihren neuen Ansatz als „Erlebnispädagogik“ bezeichneten, plädierten andere für den Begriff „Individualpädagogik“. Heute bezeichnen die Begriffe zwei unterschiedliche Fachrichtungen und sind zum Standardangebot der Jugendhilfe herangewachsen.
Entwicklung und Etablierung eines neuen pädagogischen Ansatzes
Heute sind Individual- und Erlebnispädagogik fest in der Jugendhilfe verankert. Was früher als alternative Methode galt, wird nun auch in großen Jugendhilfeeinrichtungen als wertvolle Ergänzung zu traditionellen Angeboten genutzt, insbesondere in den Hilfen zur Erziehung. Obwohl der wissenschaftliche Nachweis für die Wirkung der Individualpädagogik teils schwer messbar ist, zeigt sich ihr Erfolg bei zahlreichen als besonders schwierig eingestuften Kinder und Jugendlichen. Sie haben diese Chance für sich genutzt, ihre Nische gefunden und sich integriert. Viele hundert individuelle Konzepte für einzelne Kinder und Jugendliche wurden seit der Gründung der AIM entwickelt und erfolgreich umgesetzt.
Die Fachwelt honoriert das und so bleibt ist die Nachfrage nach diesen
individualpädagogischen Angeboten auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten hoch.
Bereits in den ersten zehn Jahren nach der Gründung der AIM hatte sich das Konzept durchgesetzt und ist zum – manchmal auch kontrovers diskutierten – Standard geworden. Individualpädagogik hat eine (fachliche) Erfolgsgeschichte geschrieben.